Donnerstag, 10. April 2014

AUFREGUNG


Mittwoch, 9. 04. 2014

Heute haben wir unseren Tag schön geplant: Wir wollen alle Listen für die Schulkinder aktualisieren, damit das 3. Term bezahlt werden kann.


Da erreicht uns die Nachricht, dass Karin, die ein Waisenhaus und eine Schule in der Nähe unterstützt, heute Nacht von einem Einbrecher heimgesucht wurde. Mitten in der Nacht – nach einem netten Abend mit den Waisenkindern – wurde sie durch das Öffnen ihrer Türe geweckt und sie sah nur einen schwarzen Schatten mit einer Machete. Daraufhin schrie sie so laut sie konnte und der Einbrecher musste unverrichteter Dinge davonlaufen.

Es war schon ein Glück dass weiter nichts passiert ist, aber nach so einem Erlebnis muss man das Erlebte erst verarbeiten.
Wir waren froh, sie unverletzt zu sehen, denn sie kam dann gleich mit ihrem Gepäck zu uns, weil sie morgen bereits heimfliegt. Wir hatten noch eine gemeinsame Einladung zum Essen von Karin mit ihrem Team und uns, das wir sehr genossen.




Es stellt sich ein SSS - Schüler vor, dessen Vater schwerstens körperlich behindert ist und trotzdem als Schuster arbeitet.
Eine traurige Geschichte: die Mutter durfte den Mann nicht heiraten, denn Behinderung wurde in dieser Kultur sehr negativ bewertet. So hat der Vater den Buben mithilfe seiner Mutter großgezogen. Dann starb die Großmutter, gerade zu der Zeit, wo der gescheite Bub die Mittelschule besuchen hätte können. Die letzte Möglichkeit war, sich bei Help4Ghana für ein Stipendium zu bewerben. Wir sind froh, dass wir helfen können - aber wir suchen Paten, die das Stipendium für solche Mittelschüler übernehmen. Wir übernehmen nur Stipendien, wo es sich wirklich um soziale Notfälle handelt.


Dann haben wir Kinder mit den Eltern in das Bella Vista bestellt, um die Patenbriefe mit Geld zu übergeben.



Auch unsere beiden Friseurinnen kamen, um uns stolz ihr Abschlusszertifikat zu zeigen. Sie können nun ein eigenes „Geschäft“ aufmachen. Natürlich braucht man da eine Trockenhaube, eine Ausgabe von 200 Cedis = 60 Euro, unerschwinglich für die Beiden.



Wir geben jeder von ihnen 300 Cedis, da können sie noch weiteren Friseurbedarf kaufen. Glücklich werden sie uns ihre Schätze am Freitag zeigen


Das berührendste  Erlebnis heute war die Vorstellung einer 18jährigen, die bereits vor drei Jahren die JHS abgeschlossen hatte. Sie möchte unbedingt Krankenschwester werden, aber dazu ist die Mittelschule nötig. Da der Vater gestorben ist und die Mutter mit sieben Kindern überfordert ist, versucht sie mit kleinen Arbeiten das Geld für die Mittelschule zusammenzubekommen, was aber nie gelingen würde.

Als wir ihr sagen, dass wir das Schulgeld übernehmen, bricht sie in Weinen aus und wir – Christa und ich – gleich mit. Wir haben noch nie jemanden gesehen, der sich SO gefreut hat.

Wir müssen nun auch Sponsoren finden, die Schulpatenschaften für die Mittelschule übernehmen, denn auf die Dauer können wir nicht alles bezahlen….aber es wäre noch so viel zu tun.

Nachdem noch ein Maurer für das Haus in Asasekorkor organisiert wurde, können wir auf einen aufregenden und auch emotional erfolgreichen Tag zurückblicken.

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