Sonntag, 13.
04. 2014
Heute fahren
wir schon in der Früh nach Asasekorkor, weil wir einiges zu feiern haben: die
Fast – Fertigstellung des Hauses der Mutter unseres Tumorkindes (Tumorkind
deshalb, weil wir vor Jahren eine lebensrettende Operation bezahlt haben und
diese alleinerziehende Mutter unsere volle Unterstützung genießt) und weil wir
auch unsere SSS – Kinder (Mittelschule) in deren persönlichem Umfeld besuchen
wollen.
Wir bleiben
gleich bei Bewase stehen, einem Dorf, das wir in den letzten Jahren ebenfalls „adoptiert“
haben und wo unser SODIS Programm nach wie vor eifrig angewendet wird.
Wir freuen
uns, dass wir Kinder sehen, die Palmbuschen – diesmal echte – mit Blumen
geschmückt haben und die dann in den Gottesdienst gehen, der in einem
Klassenraum abgehalten wird.
Wir spazieren noch durch das Dorf, werden überall freundlich begrüßt, weil man uns nach den vielen Jahren schon sehr gut kennt. Einige Dorfszenen gehören jetzt dazu:
Wir besuchen die Familie unseres "Rasta - Kindes", der bei jedem Besuch mit seinem Dreadlocks auffällt. Jetzt hat man ihm die Haare abgeschnitten und bei näherem Nachfragen, gibt es eine interessante Geschichte dazu:
Der Vater wurde von seiner ersten Frau, mit der er drei Kinder hatte verlassen. Er heiratete eine Jüngere und bekam fünf Jahre lang keine Kinder. Daraufhin geht man zum traditionellen Priester
in Safara, wo dieser rituelle Handlungen vollführt. Daraufhin wird die Frau schwanger, muss aber das Kind dem Gott MEDAW widmen und darf ihm nicht die Haare schneiden, bis genug Geld zusammengespart wird, um ein neuerliches Ritual zu vollziehen. Diese Familie musste jahrelang sparen, um die benötigten Dinge zu besorgen: eine Ziege, ein Schaf, Drinks und 800 Cedis. Erst dann konnte das "Entlassungsritual" vollzogen werden.
Dann geht’s zum
neuerbauten Lehmhaus, dessen Fertigstellung wir betrieben haben, denn sonst
wären die aufgestellten Lehmmauern durch den heftigen Regen wieder
weggeschwemmt worden
Wir sehen
viele glückliche Gesichter – auch bei uns!
Nach einem
halbstündigen Marsch durch den Busch, wo unser Taxi bereits am Anfang
steckenbleibt, besuchen wir ein SSS- Kind und wundern uns einmal mehr, dass man
in dieser Umgebung solche guten Schulleistungen erbringen kann.
Wir fahren in eine Lichtung, wo eine Großfamilie wohnt, von denen wir drei taubstumme Kinder in die Taubstummenschule gebracht haben. Wir verteilen dort den Inhalt der beiden Koffer und es werden immer mehr Kinder und Erwachsene. Bald haben wir alles verteilt und man winkt uns noch lange nach.
Wir treffen dann noch alle unsere SSS- Kinder aus Asasekorkor und es gibt ein nettes Gruppenbild.
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